Joseph Mohr hat mit seinem Weihnachtsgedicht Stille Nacht sein Lebensschicksal mit seinem Freund Franz Xaver Gruber geteilt. Eine Begegnung zweier Menschen, die auf der Welt Spuren hinterlassen hat – sie wurde Musik, die ganze Welt soll daran teilhaben! Die ersten Hörer waren die Schiffer von Oberndorf, ihre Wirtshauskumpanen, Bauern, fest geerdete Leute! – verankert im Alltag. Es war eine Begegnung zweier ganz verschiedener „Welten“! Joseph Mohr, ein Stadtkind, trifft auf das Landkind Franz Xaver Gruber. Eine quasi erotische Begegnung, aber ohne sexueller Komponente!
Ich erzählte im vorigen Blog, dass der Tod ein ständiger Begleiter Grubers war. Ich erzählte, dass die beiden gemeinsamen Kinder mit Elisabeth, seiner ersten Frau, im Kindesalter starben. Ein Töchterchen starb genau zu Weihnachten drei Jahre bevor Stille Nacht entstand! Vielleicht sollte es ein Wiegenlied sein – fürs Jesuskind und für seine zwei Töchterchen im Himmel?
Entschuldigung, jetzt werde ich ein bisschen philosophisch: die wesentlichen Veränderungen werden nicht gemacht, sie geschehen – oft in der menschlichen Begegnung, ob wir wollen oder nicht, ob uns das bewusst ist oder nicht. Daher nützen Moralaufrufe etc. gar nichts. Sie erzeugen nur ein schlechtes Gewissen und Frust, weil sie ohnehin nur unzulänglich erfüllt werden könnten. Unsere inneren Impulse bahnen sich selbständig ihren Weg. Wir sind dagegen „machtlos“! Sie sind auch ein Teil von dir! Lass sie zu, lass sie raus! Das macht dich frei! So wirst du sehen, wie einzigartig und wichtig du bist!
Gute Ideen/Theorien, Diskussionsergebnisse von Komitees etc. mögen gut und nützlich sein – wirken aber nur wirklich auf der Ebene der menschlichen Begegnung. Die eigentlichen Veränderungen geschehen dann dort von selbst.
Gruber begegnete Mohr nicht mit gescheiten Gedanken und guten Ratschlägen. Er teilte sein Schicksal – und daraus wurde Musik! Musik, die uns ins Mark dringt - auch ein Scheitern auffängt.
Joseph Mohr hätte wohl gesagt: „Franz, wir sind vor zwei Monaten nach Altötting gegangen. Da hab ich dir beim Gehen viel von mir erzählt, auch von meiner Wut gegen meinen Vorgesetzten, den Pfarrer Nöstler, der hoch droben in Maria Bühel thront und ganz böse Briefe über mich ans Konsistorium in Salzburg schickt: mein Verhalten sei nicht priesterlich, ich sänge nächtlicherweile im Wirtshaus, - nicht nur erbauliche Lieder, ich scherze mit dem anderen Geschlecht! …
Du, Franz, hast mir so aufmerksam zugehört. Ich hab das Gefühl, du verstehst meine Verzweiflung. Bei dir fühl ich mich wie ein anderer Mensch, wie ein Bruder! Ein Erlebnis! Teilen wir Dieses Erlebnis mit den Schiffern in Oberndorf! Du bist musikalisch, i bin musikalisch und den Leuten in Oberndorf gefällt es, wenn wir singen. Die Musik ist ja die Sprache des Teilens, es ist die Sprache, die jeder versteh
Joseph Mohr hat mit seinem Weihnachtsgedicht Stille Nacht sein Lebensschicksal mit seinem Freund Franz Xaver Gruber geteilt. Eine Begegnung zweier Menschen, die auf der Welt Spuren hinterlassen hat – sie wurde Musik, die ganze Welt soll daran teilhaben! Die ersten Hörer waren die Schiffer von Oberndorf, ihre Wirtshauskumpanen, Bauern, fest geerdete Leute! – verankert im Alltag. Es war eine Begegnung zweier ganz verschiedener „Welten“! Joseph Mohr, ein Stadtkind, trifft auf das Landkind Franz Xaver Gruber. Eine quasi erotische Begegnung, aber ohne sexueller Komponente!
Ich erzählte im vorigen Blog, dass der Tod ein ständiger Begleiter Grubers war. Ich erzählte, dass die beiden gemeinsamen Kinder mit Elisabeth, seiner ersten Frau, im Kindesalter starben. Ein Töchterchen starb genau zu Weihnachten drei Jahre bevor Stille Nacht entstand! Vielleicht sollte es ein Wiegenlied sein – fürs Jesuskind und für seine zwei Töchterchen im Himmel?
Entschuldigung, jetzt werde ich ein bisschen philosophisch: die wesentlichen Veränderungen werden nicht gemacht, sie geschehen – oft in der menschlichen Begegnung, ob wir wollen oder nicht, ob uns das bewusst ist oder nicht. Daher nützen Moralaufrufe etc. gar nichts. Sie erzeugen nur ein schlechtes Gewissen und Frust, weil sie ohnehin nur unzulänglich erfüllt werden könnten. Unsere inneren Impulse bahnen sich selbständig ihren Weg. Wir sind dagegen „machtlos“! Sie sind auch ein Teil von dir! Lass sie zu, lass sie raus! Das macht dich frei! So wirst du sehen, wie einzigartig und wichtig du bist!
Gute Ideen/Theorien, Diskussionsergebnisse von Komitees etc. mögen gut und nützlich sein – wirken aber nur wirklich auf der Ebene der menschlichen Begegnung. Die eigentlichen Veränderungen geschehen dann dort von selbst.
Gruber begegnete Mohr nicht mit gescheiten Gedanken und guten Ratschlägen. Er teilte sein Schicksal – und daraus wurde Musik! Musik, die uns ins Mark dringt - auch ein Scheitern auffängt.
Joseph Mohr hätte wohl gesagt: „Franz, wir sind vor zwei Monaten nach Altötting gegangen. Da hab ich dir beim Gehen viel von mir erzählt, auch von meiner Wut gegen meinen Vorgesetzten, den Pfarrer Nöstler, der hoch droben in Maria Bühel thront und ganz böse Briefe über mich ans Konsistorium in Salzburg schickt: mein Verhalten sei nicht priesterlich, ich sänge nächtlicherweile im Wirtshaus, - nicht nur erbauliche Lieder, ich scherze mit dem anderen Geschlecht! …
Du, Franz, hast mir so aufmerksam zugehört. Ich hab das Gefühl, du verstehst meine Verzweiflung. Bei dir fühl ich mich wie ein anderer Mensch, wie ein Bruder! Ein Erlebnis! Teilen wir Dieses Erlebnis mit den Schiffern in Oberndorf! Du bist musikalisch, i bin musikalisch und den Leuten in Oberndorf gefällt es, wenn wir singen. Die Musik ist ja die Sprache des Teilens, es ist die Sprache, die jeder versteh